Saarlandbotschafterveranstaltung mit Dr. Helmut Becker

Am 21. Juni 2012 sprach Dr. Helmut Becker zum Thema „Wie lange fahren wir noch Auto? Was auf die Automobilindustrie zukommt“ im Audi Zentrum in der Wiesenstraße in Saarbrücken. Lesen Sie hierzu den Bericht

Herr Michael Hartz, Vorstand der SHS Foundation, begrüßt den Referenten Saarlandbotschafter Dr. Helmut Becker, Direktor des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation, und die Teilnehmer der Veranstaltung.

Herr Christian Gries, Geschäftsführer der Autohaus Scherer GmbH, spricht als Gastgeber ein Grußwort und berichtet den Zuhörern einige Fakten zur Scherer Gruppe.

Herr Dr. Helmut Becker erläutert, dass er bereits fünf Konjunktur- und Automobilzyklen erlebt hat. Als ehemaliger Chefvolkswirt der BMW AG besitzt er eine große Expertise für wirtschaftliche Fragestellungen in der Automobilindustrie.

Die Fragestellung seines Vortragsthemas „Wie lange fahren wir noch Auto?“ kann aus zwei verschiedenen Perspektiven beantwortet werden:

  1. Was kann uns zukünftig am Autofahren hindern?
  2. 20 % der deutschen Bruttowertschöpfung erfolgen in der Automobilindustrie. Was passiert wenn diese wegbricht?

Zur Einführung in den Vortrag macht Herr Dr. Becker einige Vorbemerkungen zum allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld. Er legt dar, wie das Umfeld aussieht und welche Impulse eine Rolle spielen:

Globale Wachstumskrise in der alten Welt: Obwohl der Zinssatz fast Null beträgt, sind keine steigenden Investitionen zu verzeichnen. Dies ist eine neue Situation. Früher nahmen die Investitionen bei sinkenden Zinsen zu.

Globale Schuldenkrise: Die westliche Welt ist überschuldet aufgrund ihrer Wachstumsschwäche. Aus beschäftigungspolitischen Gründen wurde in der Vergangenheit Wachstum über eine hohe Neuverschuldung generiert. Dies führt irgendwann zu einem point of no return.

Globale Krise der Banken: Die Banken sind zu einem neuen Player im Gefüge geworden und beschränken sich nicht länger auf ihre herkömmliche Rolle als Transmitter sondern stellen eine eigene Industrie dar. Einer jährlichen globalen Wertschöpfung von 60 Billionen US-Dollar steht ein globales Volumen an Derivaten in Höhe von 600 Billionen US-Dollar jährlich gegenüber.

In der Triade zeichnet sich eine Krise der demokratischen Entscheidungs- und Lösungsmechanismen ab. Die Weimarer Republik ist hieran zerbrochen, es lassen sich gewisse Parallelen feststellen.

Der Euro befindet sich in einer Kommunikationskrise. Es fehlen charismatische Persönlichkeiten wie Adenauer und de Gaulle, die eine Vision für den Euro vermitteln können.