Am 09. Januar 2013 eröffnete Saarlandbotschafter Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer auf dem Saarbrücker Uni-Gelände den Scheer Tower, der sechs Unternehmen der Scheer Group mit insgesamt 240 Mitarbeitern beherbergen wird.

Die Mieter sind allesamt Unternehmen der High-Tech Branche mit unterschiedlichen Themengebieten. Zusammen mit den Forschungseinrichtungen der Universität wollen sie Synergien heben, z.B. im Rahmen von Entwicklungskooperationen oder beim Aufbau gemeinsamer Kundenbeziehungen.

Alle Unternehmen starten 2013 mit neuen Produkten und Ideen.

Die auf Lernsoftware spezialisierte IMC AG eröffnet mit der „Open Course World“ einer Internetplattform für Massive Open Online Courses. In zwei Pilotkursen können ab Januar professionelle e-learning Inhalte abgerufen werden.

Die start-up Unternehmen in der Scheer Group verfolgen einen Two-Target Ansatz, bei dem parallel zwei Geschäftsideen verfolgt werden.

Die Scheer Management GmbH ist in den Bereichen Prozessberatung und als Produkthaus tätig.

Das Unternehme E2E Technologies Ltd. bietet geschäftsorientierte Prozessintegration mittels rein modellbasierter Entwicklung an.

Bei der Interactive Software Solutions GmbH liegen die Schwerpunkte einerseits auf mobilen Lösungen zur Integration von Produkten und Dienstleistungen und andererseits auf Videoproduktionen.

Die IS Predict GmbH befasst sich mit der Steigerung der Energieeffizienz von Unternehmen durch selbstlernende Software-Lösungen und verfügt über ein Zentrum für Softwareentwicklung.

Das start-up Backes SRT GmbH wird Lösungen für Sicherheitstechniken im IT Umfeld entwickeln.

Als Erfolgsfaktor für die start-ups sieht Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Scheer die enge Verbindung zur Forschung, um vor den Märkten zu agieren und wettbewerbsfähig zu sein, wenn die großen Player in den Markt einsteigen. Zusätzlich spielen das gelebte Unternehmertum und die Begeisterungsfähigkeit der Gründer eine elementare Rolle.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zeichnet die Vision eines virtuellen „Saarland Towers“, in dem die klugen Köpfe und innovativen Ideen für das Land gebündelt werden. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Linneweber hebt die Dualität von Blue Sky-/ Grundlagenforschung und dem Mut zu Anwendungen als Weg, den die Universität zukünftig beschreiten wird, hervor.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion zum Thema „Chancen für deutsche Software in internationalen Märkten“ stuft Saarlandbotschaftersprecher Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster das alte Pipelinedenken als nicht mehr zeitgemäß ein. Gute Forschung impliziert heutzutage die Verzahnung der Grundlagenforschung mit der Anwendung. Als Zukunftsthema für das Saarland und die Bundesrepublik sieht er das Thema „Industrie 4.0“ bei dem das Internet in die Fabriken Einzug erhält. In der „Fabrik der Zukunft“ wird die Fertigung von Einzelproduktionen im Kostenrahmen der Massenproduktion möglich sein.

Saarlandbotschafter Prof. Dr. Markus Gross von der ETH Zürich schildert, dass in einem industriellen Forschungslabors wie dem von ihm geleiteten Disney Research die Forschungsprojekte direkt in die Kreativanwendung fließen. Er betont die gute Standortqualität des Saarlandes mit einer Informatik auf Weltniveau, einem im Vergleich zur Schweiz niedrigeren Lohnniveau als Vorteil für start-ups und einer hohen Lebensqualität. Als zukünftige Aufgabe sieht er die Vermittlung eines „entrepreneurial spirit“ bei den Studenten.